Für ihn ist es wichtig, dass die traditionelle Entwicklungshilfe wie zum Beispiel eine einfache Verbesserung der Infrastruktur durch den Bau von Schulen, Krankenhäusern oder die Bohrung von Brunnen mit entsprechenden Programmen eine Nachhaltigkeit erreichen muss. Langfristig sollen die Menschen selbstständig werden und eine Berufsreife entwickeln.
Denn eines stehe fest, so Brucker: Ohne solche Aspekte zu einer unerlässlichen Nachhaltigkeit fehlen einer Entwicklungshilfe die wichtigen Grundlagen. Im Umkehrschluss bedeutet das: Man würde immer wieder von vorne anfangen. Genau das will die Mali-Hilfe vermeiden, die seit rund 30 Jahren Entwicklungsprojekte im westafrikanischen Mali betreibt. Mit Unterstützung des Bundesministeriums für Entwicklungszusammenarbeit und zahlreichen Spendern und Sponsoren gelingt es dem Verein immer wieder, vielen Menschen in den Dörfern in Mali mit kleinen Projekten zu helfen.
Dabei sei, so Brucker, Immer häufiger eine gewisse Nachhaltigkeit feststellbar. Das macht er unter anderem am Beispiel von durchlaufenden und regelmäßigen Schulzeiten vom ersten bis zum neunten Schuljahr fest. Auch die Mädchenquote sei auf über 40 Prozent gestiegen, flankiert von einem sozial gestaffelten Schulgeld und der Betreuung von Schulgärten und Büchereien.
Schul-, Gesundheits-, und Ausbildungsprogramme sollen deshalb weiter aufgelegt werden. Die Mali-Hilfe hat sich daher dieses Thema in ihrem nächsten Programm-Antrag (2018 – 2020) „Verbesserung der Basisgesundheits- und Grundbildungsversorgung in vier Regionen Malis“ auf die Agenda geschrieben.
Ein ebenfalls wichtiger Aspekt bei der Bekämpfung der Fluchtursachen sei die Ernährungssicherung in Dörfern der Sahelzone, in Mali insbesondere an der Grenze zu Mauretanien in der Region Nioro du Sahel.
Brucker: „Hier werden in den nächsten drei Jahren acht sogenannte Getreidebanken in Form eines Genossenschaftsmodells zusammen mit dem Ministerium realisiert und betreut.“
Sinn und Zweck dieser Projekte sei die Ernährungssicherung für die Ortschaften mit insgesamt 30 000 Einwohnern.Die Kosten des Projekts von rund 180 000 Euro werden zu 90 Prozent vom Bundesministerium übernommen.
Um dieses Projekt vorzubereiten, waren Peter Brucker und Klaus Schmitt erst kürzlich in Bamako, um sich mit den Organisationen und den Vertretern der Gemeinden vor Ort zu besprechen. Und Brucker hatte eine gute Nachricht im Gepäck, denn das Bundesministerium hat das Projekt genehmigt, noch im Dezember dieses Jahres kann der Bau beginnen.
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KOMMENTAR von Hans-Peter Linz, Trierischer Volksfreund
Nachhaltigkeit ist wichtig
Was Peter Brucker und seinen Mitstreitern in Mali gelingt, ist einzigartig und beispielhaft. Entwicklungshilfe bedeutet nicht, sporadisch Geld in Krisengebiete zu schütten, sondern kontinuierlich zu arbeiten.
Das tut die Mali-Hilfe e.V. schon seit langem und kann völlig zu recht auf ihre Erfolge stolz sein.
Der Schlüsselbegriff ist Nachhaltigkeit. Die Menschen vor Ort werden nicht alleine gelassen, sondern langfristig betreut und angeleitet, ihr Geschick selbst in die Hand zu nehmen.
Der Aufbau von Schulen und die damit verbundene Vermittlung von Bildung an die junge Generation vor Ort ist ein ganz entscheidender Faktor, um ein krisengeschütteltes Land wie Mali in eine bessere Zukunft zu führen.
Sehr erfreulich ist es auch, dass sich an Schulen der Mädchenanteil erhöht hat. Es bleibt zu hoffen, dass die Mali-Hilfe auch in den nächsten jahren weiterhin aktiv bleibt.